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Gegen Stress: 5 Yoga & Breathwork Übungen, um wieder zu Fühlen

Yoga und Breathwork Übungen am Strand bei Stress

In letzter Zeit ist dir irgendwie alles egal, dich bewegt nichts so wirklich – selbst das schönste Ereignis nimmst du nur am Rande wahr und denkst dabei innerlich daran, wann du endlich nach Hause gehen und in dein Bett hüpfen kannst. Doch selbst da kommst du eigentlich nicht zur Ruhe und am nächsten Morgen beginnt das Spiel von vorne…

Dauerstress und permanente innere Anspannung sind nicht nur unangenehm, sondern sie zeigen sich früher oder später auch in deinem Körper. Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Erstarren, Wutausbrüche, Gedankenkreisen und Grübeln können eine Konsequenz von zu viel Stress sein. In diesem Modus ist dein Sympathikus dauerhaft aktiviert und dein Nervensystem kann nicht mehr richtig runterfahren.

Wenn du in diesem Kreislauf steckst, ist es dringend an der Zeit, etwas für deine Entspannung (Parasympathikus) zu tun. Doch meistens ist das einfacher gesagt als getan, denn der Stress hat sich tief in deinem System verankert. Es ist nicht immer einfach loszulassen. Häufig ist es zudem sehr schwer, die Situationen und Gedanken zu entlarven, in denen du verharrst. 

Yoga und Breathwork können bei Stress eine befreiende und zudem sehr schöne Hilfe sein.

Anzeichen von zu viel Stress

    • Gefühl von Überforderung
    • Schlafstörungen
    • Leicht die Nerven verlieren
    • Permanente innere Anspannung und Druck
    • Erschöpfung
    • Konzentrationsstörungen
    • Grübeln

    Wie verhindert zu viel Stress das Fühlen?

    Wenn du in einer stressigen Situation bist, gibt es drei Möglichkeiten, wie der Körper darauf reagiert: Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion (fight-or-flight-reaction) und das sogenannte freeze oder auch Erstarren. 

    Dein Unterbewusstsein beziehungsweise dein autonomes Nervensystem entscheidet in Sekundenschnelle, welche Variante in der jeweiligen Situation am sinnvollsten ist. Der Freeze-Modus ist der Zustand, in dem du nichts mehr fühlst. Er ist hilfreich bei Überforderung, in traumatischen Situationen oder wenn du einem wilden Tier begegnest. In diesem Zustand bist du von deinen Gefühlen abgeschnitten, dein System hat dich geblockt: Du weinst nicht, schreist nicht oder rufst um Hilfe. Verfällt dein Körper jedoch in einer stressigen Alltagssituationen in den Freeze-Zustand, kann dies irritierend sein, weil du nicht verstehst, was gerade passiert. Oftmals ist es zudem gar nicht so einfach, wieder aus diesem Zustand herauszukommen.

    So helfen Yoga und Breathwork bei Stress 

    Das autonome oder auch vegetative Nervensystem besteht aus zwei Bereichen: Dem Sympathikus und dem Parasympathikus.

    Ganz simpel gesagt ist der Sympathikus für Körperliche Leistung und Aktivität zuständig. Der Parasympathikus reguliert die Erholung und Resilienz des Körpers. Was hier oftmals missverstanden wird, beide Nervensysteme sind gleichermaßen wichtig für unsere Gesundheit und innere Balance. 

    In einer Welt, die von Hektik und Stress geprägt ist, ist jedoch häufig der Sympathikus überaktiv. Dies führt unter anderem zu einer vermehrten Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Noradrenalin, was den Körper dauerhaft schädigt. Zudem erschwert dies, dass wir aus diesem Zustand der inneren Anspannung rauskommen, selbst wenn wir ein paar Minuten Ruhe haben.

    Yoga und Breathwork setzen genau hier an, beides reguliert das Nervensystem und aktiviert den Parasympatikus.

    Yoga wirkt hierbei eher auf der körperlichen Ebene. Die Bewegung und körperliche Tätigkeit aktiviert den Energiefluss in deinem Körper und unterstützt ihn dabei, die Stresshormone abzubauen. Körperliche, mentale oder emotionale Themen können sich so lösen.

    Durch Conscious Breathwork kommst du in Kontakt mit deinem Un- beziehungsweise Unterbewussten und deiner Intuition. Breathwork strukturiert deinen Atem neu, wodurch du nachhaltige Regulierung erfahren kannst. Es unterstützt dich dabei deine Gedanken auszuschalten. Zudem hat der tiefe und volle Atem (Zwerchfellatmung) grundsätzlich eine regenerierende und gesundheitsfördernde Wirkung auf deinen Körper und deine Psyche. 

    Atemtechniken wirkten auf mehreren Ebenen gegen Stress:

    • Physisch: Sie regulieren das Nervensystem, verbessern die Sauerstoffversorgung und unterstützen die Entspannung der Muskulatur.
    • Mental: Sie fördern Klarheit, Konzentration und Stressreduktion, indem sie den Geist beruhigen.
    • Emotional: Durch bewusste Atemführung können Blockaden gelöst und tiefere emotionale Verbindungen hergestellt werden.  Raum für möglich fester sitzenden Emotionen schafft.
    • Energetisch: Atemübungen unterstützen den Fluss der Lebensenergie (Prana/Chi) und können das energetische Gleichgewicht wiederherstellen.

    Diese Vielseitigkeit macht Atemtechniken zu einem kraftvollen Werkzeug für ganzheitliches Wohlbefinden.

    Yogaübungen bei Stress

    1. Anti-Stress Zaubermittel: Yoga-Übung zum runterfahren & für besseren Schlaf!

    Diese Übung ist ideal, wenn du sehr erschöpft bist, aber deine Gedanken und dein Nervensystem auf Hochtouren laufen. Sie hilft deinem Körper und Geist zur Ruhe zu kommen und fördert einen erholsamen Schlaf. Praktiziere diese einfache Yogaübung am besten abends kurz vor dem Schlafengehen und plane dir 10-15 Minuten dafür ein.

    „L-Stellung“ (Viparita Karani):

    • Gehe an eine Wand und lege dich auf eine Yogamatte oder Decke
    • Rutsche mit deinem Po ganz an die Wand und lege deine Beine an der Wand ab
    • Strecke die Beine vollständig wie ein „L“ und ziehe die Fußspitzen zu dir heran
    • Reibe nun beide Hände aneinander bis sie warm werden und lege sie auf deine Augen oder wenn du magst auf deinen Bauch.
    • Atme tief durch die Nase ein und aus. Nun Atme doppelt solange aus, wie ein: Zähle 4 Zeiten ein, 8 Zeiten aus.
    • Alternativ kannst du deine Arme über den Kopf am Boden ablegen
    • Mache diese Übung für einige Minuten, bis du merkst, dass dein Geist etwas zur Ruhe gekommen ist.

    2. Übung gegen Stress: Gefühle fließen lassen mit Yoga-Hüftöffnern

    Wenn du mit Leichtigkeit durchs Leben gehen möchtest, solltest du dich besonders den Yoga-Hüftöffnern widmen – denn Hüftöffner befreien nicht nur auf der körperlichen sondern auch auf emotionaler Ebene. Egal ob du dich traurig, gestresst oder angespannt fühlst, all diese Emotionen speichern sich in deiner Hüfte ab. Eine Erklärung dazu ist in unseren Muskeln zu finden. Der Iliopsoas, der stärkste Hüftbeugemuskel in unserem Körper, kontrahiert bei jeglicher Art von Stress. Er ist außerdem mit deinem Nervensystem verbunden. Hüftöffnenden Stellungen unterstützend dich dabei die gespeicherten Gefühle und den Stress langsam aufzulösen.

    Die Hocke (Malasana)

    Du bist noch nicht so geübt im Yoga?
    Dies ist eine der leichtesten Asanas, die sowohl der Entspannung als auch dem Öffnen der Hüften dient und sich ganz einfach mal zwischendurch praktizieren lässt. Diese Übung hilft dir, die Wirbelsäule aufzurichten und verbindet dich mit der Erde – dies erzeugt Urvertrauen und beruhigt dein Nervensystem.

    So geht’s:

    • Öffne deine Füße etwas weiter als hüftbreit, die Zehen zeigen nach außen
    • komme in die Hocke und sinke in dein Steißbein hinein
    • Wenn die Versen den Boden nicht berühren, lege eine gerollte Decke unter die Versen - du solltest ein paar Minuten bequem so sein können
    • Bringe die Hände zueinander (Anjali Mudra), wenn du magst berühren die Daumen dein drittes Auge
    • Atme nun in dein Steißbein hinein und spüre, wie deine Füße am Boden sind
    • Bleibe so für einige Atemzüge oder gerne auch ein paar Minuten und löse die Stellung dann auf

    Taube (Eka Pada Rajakapotanasana)

    Dies ist ein etwas intensiverer Hüftöffner, bei dem du tief loslassen und deine Gefühle rauslassen kannst.

    So geht’s:

    • Komme in den herabschauenden Hund und hebe dein rechtes Bein an, schwinge es dann nach vorne, das Knie zeigt nach außen
    • Lege nun das rechte Bein diagonal auf der Matte ab, der Fuß ist nicht geflext sondern in Verlängerung des Schienbeins
    • Das rechte Knie zeigt nach außen - vergewissere dich, dass dein Knie außerhalb der Hüfte ist
    • Stelle den linken Fuß auf und schaue, dass er mittig ausgerichtet ist
    • Komme nun auf die Fingerspitzen, richte dich nochmal mittig aus und von hier sinke mit dem Oberkörper zu Boden
    • bewege die rechte Hüfte nach hinten und unten, sinke noch etwas tiefer hinein (du kannst die Hänge aufeinander stellen oder einen Klotz nehmen und dort hinein sinken)
    • Atme und bleibe so für einige Atemzüge, etwa 10 bis 30
    • Wechsele dann die Seite

    3. Anti-Stress-Übung: Lasse alle Anspannungen los (Uttanasana)

    Dies ist eine weitere sehr simple und dennoch effektive Übung, um Stress abzubauen. In der stehenden Vorwärtsbeuge dehnst du zudem die Rücken und Beinrückseiten und kannst Bauchschmerzen lindern. Hierbei geht es nicht darum, ob oder wie tief du auf den Boden kommst sondern viel mehr wie tief du dich mit dir in der Stellung verbindest.

    So geht’s:

    • Stell dich hin, die Füße sind hüftweit auseinander
    • beuge dich mit der Ausatmung langsam mit dem Oberkörper nach vorn über die Oberschenkel
    • Wenn dein Körper noch nicht aufgewärmt ist, kannst du die Knie dabei leicht gebeugt lassen
    • Lege die Hände auf die Beinen, am Boden oder auf einen Klotz (dickes Buch) ab – je nachdem, wo du bequem ankommst
    • Lasse den Kopf hängen und entspanne besonders Schultern und Nacken
    • Atme tief ein und aus und lasse in der Ausatmung immer mehr los. So kannst du dich sanft noch tiefer in die Haltung hineinsinken lassen und die Beine nach und nach strecken
    • Um aus der Haltung herauszukommen, beuge die Knie und komme mit geradem Rücken nach oben. Bringe dabei die Arme über die Seiten nach oben

    Feel Yourself!

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    Breathwork gegen Stress

    4. Stress-weg-Atmung

    Dies ist die simpelste und einfachste Atemübung, die du super jeder Zeit und jeder Orts einsetzen kannst und die dein Nervensystem ganz schnell wieder herunterfährt.

    So geht’s:

    • Finde einen ruhigen und ungestörten Platz und schließe die Augen
    • Atme nun tief durch die Nase ein, zähle vier Zählzeiten
    • Danach atmest du durch die Nase mindestens sechs Zählzeiten lang wieder aus, wenn es angenehm für dich ist gerne auch länger
    • Beginne nun von vorne, atme vier Zählzeiten lang ein…
    • Mache diese Übungen 5-10 Minuten lang

    5. Bienenatmung – Brahmari Pranayama

    Dies Übung ist eine uralte Pranayama Übung die wunderbar gegen angestaute Wut, Frust, Stress und Ärger wirkt. Sie unterstützt dich dabei deinen Geist zur Ruhe zu bringen und verbessert deine Konzentrations – und Gedächtnisleistung.

    So geht’s:

    • Finde einen ruhigen und ungestörten Platz und schließe die Augen
    • Lege nun deine Hände entweder auf deinen Schoß oder lege die Handballen aneinander auf deinen Hals
    • Atme nun tief durch die Nase ein
    • Mit der Ausatmung machst du einen Summton, so wie ein Bienensummen
    • Nimm den Klang in deinem Kopf wahr
    • Widerhole dies etwa 8 mal und spüre dann nach
    • Je höher der Klang ist, desto intensiver ist seine Wirkung

    6. Zwerchfell Atmung

    Die Zwerchfell-Atmung ist eingentlich unsere natürliche Atmung. Die meisten Erwachsenen kennen die tiefe Bauchatmung gar nicht mehr sondern atmen nur in den Brustkorb. Mit der tiefen Bauchatmung aktivierst du dein Zwerchfell. Dies stärkt die Lungenkapazität und entspannt bereits in kürzester Zeit Körper und Geist. Außerdem nimmst du mit dieser Atmung am meisten Sauerstoff auf, was zudem deine Gesundheit fördert.

    So geht’s:

    • Lege deine Hände auf den Bauch, die Fingerspitzen berühren sich
    • Atme nun so tief in den Bauch ein, dass die Fingerspitzen auseinander gehen und der Bauch sich nach oben wölbt
    • Mit der Ausatmung leerst du alle Luft aus deinem Bauch, der Bauch wird flach und die Hände verschieben sich ineinander
    • Mache diese Übung (am besten mit geschlossenen Augen) 2 Minuten lang
    • Du wirst sehen, dass du dich sofort entspannter und innerlich ruhig fühlst
    • Wiederhole diese Übung, wenn möglich, täglich mindestens einmal

    7. Löse Anspannungen mit der Yoga-Breathwork-Löwenatmung 

    Wenn der innere Druck zu groß ist, hilft es manchmal einfach mal Luft abzulassen. Der Löwe, ist eine Asana die dir hilft Spannungen zu lösen. Vielleicht wirkt diese Übung anfangs etwas befremdlich, versuche dich einfach darauf einzulassen. Der Löwe ist eine aktivierende Übung, die tief entspannt und das Gesicht strafft. Die Muskeln des Kiefers werden stimuliert und angestaute Energien können so rausgelassen werden.

    So geht’s:

    • Setzte dich in den Versensitz oder andere für dich bequeme Sitzhaltung und lege die Hände, mit der Handfläche nach unten, auf deine Knie ab
    • Schließe die Augen und atme tief ein, knautsche dabei dein Gesicht so doll du kannst
    • Mit der Ausatmung reißt du Mund und Augen weit auf und strecke deine Zunge so weit wie möglich heraus
    • Atme kräftig und geräuschvoll aus dem Mund aus
    • Wiederhole diese stresslösende Yoga-Übung mehrere Male und spüre dann kurz nach

    Mit Yoga und Breathwork langfristig Stress reduzieren

    Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Einmalig bringt nicht so viel, lieber täglich 5-10 Minuten. Suche dir 1-3 Übungen raus und baue sie in deinen Alltag ein. Und nein – du hast keine Zeit ist keine Ausrede! Das ist nur ein Trick deines Geistes, weil neue Gewohnheiten am Anfang unbequem sind. Überlege dir einen Slot am Tag (ganz egal wann und wo) und sei hier verbindlich dir gegenüber und bleibe dran. Du wirst sehen – es lohnt sich! 

    Viel Freude damit…

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