Sinnlichkeit bedeutet, das Leben mit allen Sinnen zu genießen und wahrzunehmen – sich diesen ganz zu öffnen und hinzugeben. Dies kann eine sehr intensive Erfahrung sein und deshalb kann sie dich auch wunderbar dabei unterstützen, mehr Bewusstsein zu erlangen und vollkommen in den Moment einzutauchen – also aus dem dualen Wahrnehmen der Welt in die nonduale Wahrnehmung zu kommen.
Dualität – unsere gewohnte Perspektive
Dualität ist allgegenwärtig, unsere Welt besteht aus Dualität – aus Tag und Nacht, Liebe und Hass, warm und kalt, gut und schlecht. Die duale Wahrnehmung ist uns vertraut – deshalb ist sie so verführerisch. Unser Verstand liebt es in Schubladen, Kategorien und Gegensätze zu denken. Denn dort spüren wir unsere Grenzen und erleben ein Gefühl von Orientierung. Wir nehmen wahr, dass wir existieren. Unser Verstand braucht Konzepte, um diese Wahrnehmung einordnen zu können. Ich bin etwas oder ich bin etwas nicht – das ist klar, einfach und greifbar für den Verstand. Doch genau diese Schwarz-Weiß-Kategorisierung kann auch Stress erzeugen.
Was ist Nondualität?
Nichtdualität ist ein philosphisches Konzept, das auch das Konzept der Einheit genannt wird. Es ist nicht nur eine Philosophie sondern eine Lebensweise. In diesem Konzept wird die scheinbare Trennung zwischen dem dem Wahrnehmenden („Ich“) und dem Wahrgenommenen aufgelöst. Dadurch entsteht ein direktes Erleben von Verbundenheit und Einheit. Der:die Praktizierende spürt in jedem Moment die Verbindung mit allem um sich herum. In diesem Zustand sind wir einfach präsent. Sinneseindrücke sind in dieser Erfahrung einfach nur das was sie sind – eine reine Erscheinung, ohne das sie interpretiert, kategorisiert oder bewertet werden.
In der Nondualität löst sich das Denken auf. Wir tauchen ein in ein großes Nichts und spüren, dass alles eins ist. Alles ist alles und alles ist nichts. So kann Frieden und Entspannung in uns entstehen.
Feel Yourself!
Du möchtest Deine sinnliche Wahrnehmung vertiefen & ins Spüren kommen?
Dann ist meine kostenlose
MEDITATION für innere Ruhe & Entspannung vielleicht genau das richtige.
Sinnlichkeit als Schlüssel zur nondualen Wahrnehmung
Sinnlichkeit wird gerne mit Sexualität in Verbindung gebracht, vielleicht, weil es in diesem Kontext vielen Menschen leichter fällt, sich zu öffnen und vollkommen dem Moment hinzugeben. Dabei bedeutet Sinnlichkeit, seinen Fokus auf die Sinne zu legen, den Verstand auszuschalten (oder ihm nicht zu folgen) und ausschließlich über die Sinne zu fühlen oder wahrzunehmen. Das hat nichts mit Sexualität zu tun sondern es ist das Spüren unserer Lebendigkeit in uns, das Pulsieren des Lebens, des Hauch Windes auf der Haut oder der warmen Sommerluft, die den Körper streicht.
Indem wir den Fokus auf die Sinne lenken und uns von nichts ablenken lassen, tauchen wir automatisch in die nonduale Wahrnehmung ein. Es eröffnet sich ein Raum, der eine andere Qualität hat. Dies erfordert keine Kontrolle oder Manipulation sondern entsteht durch die absolute Hingabe für das, was ist. Es ist eine natürliche Gabe, die Kinder wunderbar beherrschen und die wir uns im Laufe unseres Lebens oftmals abtrainieren. Wenn wir uns vollkommen dem sinnlichen Erleben hingeben, kann die Trennung zu dem Objekt, dem wir uns hingeben, verschwinden. Wir werden eins mit dem Klang der Musik oder verschmelzen mit den Farben im Bild oder dem Geruch, der Natur um uns herum.
Sinnlichkeit kreiert Momente völliger Präsenz – oder der Auflösung des Egos.
Wie du deine Sinne nutzt, um ganz im JETZT anzukommen

Man kann auch sagen, es ist ein Spiel des Seins, wenn du deine Sinne nutzt, um in die Nondualität einzutauchen. Die Figur des tanzenden Shivas verdeutlicht das sehr schön: Sie zeigt, wie scheinbar gegensätzliche Energien miteinander tanzen – bis sich ihre Trennung auflöst und sie als Einheit erfahrbar werden. Sehr schön ist es auch auf mehreren Sinnesebenen gleichzeitig einzutauchen (ich habe beispielsweise so ein einen Drang Kunstwerke anzufassen, um voll einzutauchen und damit schon mehrmals Alarm in Museen ausgelöst).
Sehen: Mit offenen Augen in die Stille
Sehen ist nicht gleich sehen. Die meiste Zeit, wenn wir etwas betrachten, schaltet sich unser Kopf an. Du kennst sicherlich die Zeichnung ‚ce n’est pas une pipe‘. Sinnliches sehen als Werkzeug, um in die Nondualität einzutauchen bedeutet, das du etwas betrachtest, so als würdest du es zum ersten mal sehen. Du betrachtest es so lange, bis du mit dem Gegenstand oder der Fläche eins wirst – dabei schaltest du deinen Verstand – alle Fragen, Einordnungen, Bewertungen komplett aus. Du lässt den Gegenstand einfach auf dich wirken. Das Schöne ist, dass es kein außergewöhnlicher Zustand sein muss, natürlich kann es auch ein schönes Bild, Stoff oder Natur sein, sondern der Himmel oder ein Blatt oder was auch immer dir um Alltag begegnet kann es auch sein. Das wichtigste dabei ist, dass du dich auf den Gegenstand und diese Erfahrung wirklich einlässt.
Fühlen: Die Weisheit des Körpers spüren
Sinnliches Fühlen ist wahrscheinlich der einfachste Zugang. Die meisten Menschen schließen hierbei bevorzugt die Augen. Du kannst hierfür ganz alltägliche Gegebenheiten nutzen, spüre, wie der Wind über deine Haut streicht oder wie sich deine Kleidung auf der Haut anfühlt. Spüre wie deine Hand deinen Arm berührt. Spüre in deinen Körper hinein, wie das Blut durch die Adern fließt oder dein Puls schneller schlägt, die Energie fließt beispielsweise nach eine Yogapraxis oder nachdem du Sport getrieben hast.
Schmecken: Durch Genuss zur Nondualität
Das ist der Klassiker im Achtsamkeitstrainig – das bewusste essen einer Rosine. Du musst nicht unbedingt soweit gehen aber wenn du das nächste Mal isst, mach das in Stille – ohne Musik, Radio oder ein Gespräch. Schmecke das Essen ganz bewusst – wieder so als würdest du es zum ersten mal essen. Vor allem, lass dir Zeit dabei.
Hören: Klänge bewusst wahrnehmen
Wenn du Klänge und Musik hörst, kannst du den Fokus darauf richten, wo du diese im Körper spürst. Sei mit deiner vollen Wahrnehmung bei dieser Stelle und dem Klang. Tauche in den Klang ein, wie in einen See und du wirst wahnehmen, wie du dadurch eins mit dem Klang wirst und wie sich dein Körper dabei entspannt.

Kunst: Sinnliche Verbindung zur Einheit
Die Kunst wirkt ähnlich wie die Musik, wenn du dich voll auf sie einlässt, kann sie dich regelrecht mitreißen. Der Schlüssel ist hierbei wieder die Hingabe oder das Einlassen. Schau dir ein Kunstwerk ganz bewusst an, sieh jedes noch so kleine Detail, jede Farbe und vielleicht kannst du dabei wahrnehmen, wie der Sog dich mitreißt und du in das Bild hineintauchst und alle Gedanken in die Ferne gedrängt werden. Wenn du bewusst die Details (egal ob Farben, Figuren oder die Art der Striche etc.) anschaust, also dein ganzer Fokus dort ist, kannst du dir währenddessen keine Sorgen über deine To-Do-Liste machen.
Atem: Der Schlüssel zur Präsenz
Kaum ein Tool ist einfacher und zugleich so mächtig wie unser Atem. Sobald du deine volle Aufmerksamkeit auf deinen Atem legst und tief und voll atmest, bist du präsent im Körper. Es ist nahezu unmöglich, dabei keine Verbindung zu deinem Körper – also zu deiner körperlichen Wahrnehmung – aufzunehmen.
Die Stille entsteht, wenn wir uns voll auf unsere Sinne einlassen- immer wenn wir ganz da sind, mit unserem ganzen sein. Es ist das Gegenteil von Multitasking – viele Menschen haben das verlernt.
Doch durch diese komplette Hingabe entsteht Entspannung. Wir sinken ein in die Magie der Nondualität, des reinen Seins, der Ort an dem vollkommener Frieden entsteht. Der Ort, an dem immer alles genau so ist, wie es sein soll. Der Ort, an dem du genau jetzt sein sollst – ohne darüber nachzudenken, es zu bewerten. Der Ort, der dir Kraft und Energie gibt.
Blockaden in der Sinnlichkeit: Wie du sie erkennst und löst
Sinnlichkeit hat auch immer etwas mit dem Herzchakra zu tun, es steuert, ob wir offen und empfänglich sind. Manchmal geht das nicht, dann sind wir zu verschlossen. Der Schlüssel ist, dies bewusst zuzulassen, bereit sein hinzuschauen. Es hat auch etwas mit Wollen zu tun. Wenn wir zu gestresst sind, zu viel Kontrolle ausüben und zu sehr im Kopf sind, fällt es uns schwer, uns mit unserer sinnlichen Wahrnehmung zu verbinden. Viele Menschen sind heute zu sehr gehetzt, um sich darauf einzulassen. Denn es erfoldert Zeit und das Loslassen von Kontrolle – das Einlassen auf das was ist. Die sinnliche Wahrnehmung ist unberechenbar. Wir müssen uns öffnen – etwas, das vielen Menschen heute Angst macht.
Ein anderer Hinderungsgrund ist das sogenannte Freezing. Wenn wir zu gestresst sind, reagiert unser Nervensystem typischerweise mit einem von drei Modi: Fight (Kampf), Flight (Flucht) oder Freeze (Erstarrung). Beim Freezing geraten wir in einen Zustand der körperlichen und emotionalen Erstarrung – wir fühlen uns wie betäubt oder abgeschnitten, sowohl von unseren Gefühlen als auch von unserem Körper. Besonders Hingabe, Berührung oder sinnliches Erleben kann in diesem Zustand schwerfallen. Der bewusste Fokus auf die Sinneswahrnehmungen kann dabei helfen, den Freeze-Zustand allmählich zu lösen.
Die Pause zwischen den Atemzügen, das Hineinfallen in das Nichts, das ist der Moment der Magie.
Breathe Free
Ich freue mich sehr, Dich bei Deiner nächsten Reise begleiten zu dürfen.
Hier findest Du meine aktuellen Breathwork Termine.
Literatur und Tools zur Sinnlichkeit & Entspannung
- Meditation (Geist beruhigen)
- Conscious Breathwork
- Yoga (vertieft die Verbindung zum Körper und zum Fühlen)
- Ein Kurs im Wundern (spirituelle Praxis)
- Eckhard Tolle (Non-duale Philosophie)
- Rupert Spira (Non-duale Philosophie)
- Anna Brown (Non-duale Philosophie)
No Comments